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Wissenschaftsnähe, Forschergeist und Kreativität führen zum Sieg und damit in die nächste Runde
Begeisterte Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Forschungsarbeiten bei „Jugend forscht“ an der DHBW Mannheim
In den letzten beiden Tagen lag schon etwas Besonderes in der Campusluft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim. 90 Schülerinnen und Schüler wirbelten über die Gänge und präsentierten hochkonzentriert und überzeugend der Jury ihre spannenden Forschungsarbeiten in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik und Physik, die sie in den letzten Monaten im Rahmen des bundesweiten Nachwuchswettbewerbs „Jugend forscht“ entwickelt haben. Orionnebel, Exoplaneten, Blitzenergie, radioaktive Strahlung, aber auch ganz alltagsnahe Themen wie die Batterien, Tintenflecken, Elektrosmog oder auch der richtig gepackte Schulranzen standen neben vielen anderen interessanten Fragestellungen im Fokus der Jungforschenden.
Durchgesetzt haben sich schließlich zehn von insgesamt 44 Arbeiten in den beiden Sparten „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“, die durch hohe Wissenschaftsnähe, Aktualität, überzeugenden Versuchsaufbau und nachvollziehbare Ergebnisse punkten konnten. Darunter die sehr anspruchsvolle Arbeit von Felix Henrich, der eine Diffusions-Nebelkammer entwickelte, mit der die Beobachtung radioaktiver Strahlung ermöglicht wird. Mit einem aktuellen Thema - quasi vor der Haustür - sicherte sich Nathalie Maldet das Ticket zum Wettbewerb auf Landesebene. Sie hinterfragte mittels Lärmkartierungen, Datenaufnahmen und Umfragen bei den Anwohnern das Image der Neckarstadt-West in Mannheim und ob die Bezeichnung „No-Go-Area“ überhaupt zutreffend ist. Ebenfalls in die nächste Runde schafften es Arbeiten zur Entdeckung von Exoplaneten, zur Frage ob das Sportler-T-Shirt besser aus Baumwolle oder Polyester ist, zur Manipulationsmöglichkeit von Mehlkäfern, zu gesunden Lippenstiften oder wie man am besten trocken durch den Regen kommt. Schließlich werden die Erfinder des prämierten smartBags mit ihrem mitdenkenden Schulranzen und OBER – der Ostereier-Bemalroboter in der nächsten Runde antreten.
Beherrscht normalerweise die Vermittlung von Wissen den Studienalltag an der DHBW Mannheim, so standen in den letzten beiden Tagen bei den Nachwuchstalenten die Forschung, deren praktische Anwendung und die schlüssige Präsentation ihrer Projekte vor der Fachjury im Vordergrund. Schließlich galt es mit seinem Konzept zu überzeugen, um in die nächste Runde zu gelangen. Rund 90 hoch motivierte Schülerinnen und Schüler sind zum Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ angetreten und 2 haben an der Dualen Hochschule, die in diesem Jahr erneut Pate und Gastgeber des bekanntesten Nachwuchswettbewerbs ist, ihre Ergebnisse präsentiert.
Dabei war das Spektrum der bearbeiteten Themen enorm breit und reichte von ganz alltäglichen Themen wie zum Beispiel einer Erkennungseinrichtung für die persönlichen Schutzausrüstung, über den perfekten Keksgenuss, Östrogene im Abwasser, das ökologische Waschmittel bis hin zu komplexen chemischen und physikalischen Untersuchungen wie beispielsweise die Nutzbarmachung von Blitzenergie oder die Untersuchung des Orionnebels. Kein Wunder also, dass die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwar aufgeregt, aber dennoch hoch motiviert und mit einer gehörigen Portion Forschergeist ihre insgesamt 44 Arbeiten, Versuchsaufbauten und Ergebnisse aus den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Physik, Mathematik/Informatik, Geo- und Raumwissenschaft sowie Technik der Jury präsentierten.
Um aus der Vielzahl der interessanten Arbeiten die Preisträger zu ermitteln, beurteilte eine aus Lehrern, Professoren der Hochschulen und Unternehmensvertretern zusammengesetzte Fachjury die eingereichten Projekte und Arbeiten. Sowohl Themenstellung, Durchführung, Schlüssigkeit, Ergebnis und schließlich die Präsentation am Wettbewerbstag standen dabei im Fokus. Die zugrunde gelegten Bewertungskriterien sind beispielsweise Originalität des Themas, Schwierigkeitsgrad und Ideenreichtum bei der Bearbeitung der Fragestellung sowie Berücksichtigung des aktuellen Standes von Wissenschaft und Forschung. Und am Ende eines langen Tages standen die Regionalsiegerinnen und -sieger fest. Sie konnten als jeweils Beste die Jury vollauf überzeugen und qualifizierten sich automatisch für die nächste Runde, den Landeswettbewerb.
Schüler aufgreifen, welche Fragen sie sich stellen und wie sie zu schlüssigen Ergebnissen kommen“, kommentiert Prof. Dr. Andreas Föhrenbach, Prorektor der DHBW Mannheim, die interessanten Forschungsprojekte. „Der Wettbewerb bietet aus unserer Sicht einen hervorragenden Rahmen, um junge Menschen für Naturwissenschaften zu begeistern. Das motiviert uns als Hochschule und wir engagieren uns gerne regelmäßig hierfür, denn unser Bildungsauftrag beginnt nicht erst zum Studienbeginn am 1. Oktober, wenn wir hier auf dem Campus die Erstsemester begrüßen. Nein, wir möchten bereits viel früher ansetzen und bei jungen Menschen das Interesse und die Freude an den sog. MINT-Fächern wecken und ihnen Mut machen, sich auf diesen Gebieten auszuprobieren“, begründet Föhrenbach die Beteiligung der Dualen Hochschule an der bundesweiten Initiative. „Leider beobachten wie nach wie vor viel zu häufig, dass Schülern und Schülerinnen der praktische Zugang zu den Naturwissenschaften und gleichzeitig auch ein gewisses Selbstvertrauen in ihr eigenes Tun fehlt. Die aktive Wettbewerbsbeteiligung und die Entwicklung eigener Projekte für „Jugend forscht“ stärkt die jungen Menschen im Umgang mit diesen Themen“, konkretisiert Föhrenbach, „wichtige Voraussetzungen für eine Entscheidung für einen Beruf mit naturwissenschaftlich-technischer oder informationstechnologischer Ausrichtung. Denn insbesondere vor dem Hintergrund des anhaltenden Ingenieurmangels und dem weiterhin steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Nachwuchskräften bieten sich in diesen Bereichen exzellente Berufschancen.“
Zum Hintergrund
Bundesweit bewarben sich erneut 12.000 Jugendliche zur 53. Wettbewerbsrunde von Jugend forscht. Das sind bundesweit die zweithöchsten Anmeldezahlen seit der Gründung von Jugend forscht im Jahr 1965. Wie in den vergangenen Jahren ist mit über 23 Prozent das Fachgebiet Biologie der Favorit unter allen Anmeldungen, gefolgt von Technik (19,4 Prozent) und Chemie (18,5 Prozent). Ganz besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sich auch dieses Jahr wieder sehr viele Mädchen am Wettbewerb beteiligt haben – insgesamt 4.550 Jungforscherinnen (37,7 Prozent). Zunächst präsentieren die Nachwuchsforscher ihre Projekte, insgesamt 6.520, einer Jury und der Öffentlichkeit auf einem der bundesweit 89 Regionalwettbewerbe. Die Besten qualifizieren sich für die folgenden Landeswettbewerbe im März und April. Den Abschluss bildet schließlich das 53. Bundesfinale vom 24. bis 27. Mai 2016 in Darmstadt.
Seit Bestehen des Wettbewerbs realisieren Firmen, Hochschulen oder auch Städte zunächst auf regionaler Ebene, dann auf Landes- und im Finale auf Bundesebene als Patenunternehmen in Kooperation mit dem Verein Jugend forscht e. V. in Hamburg die jährlich stattfindenden Wettbewerbe „Schüler experimentieren“ (in der Altersstufe von vollendeter 4. Klassenstufe bis 14 Jahre) und „Jugend forscht“ (im Alter von 15 bis 21 Jahren, max. 2. Studiensemester im Jahr der Anmeldung). Für den Regionalwettbewerb Nordbaden hat die DHBW Mannheim mit Unterstützung ihres Freundeskreises die Patenschaft übernommen.