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Duales Studium stark nachgefragt
Studienstart an der DHBW Mannheim mit über 2.100 Erstsemestern
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage in den letzten drei Jahren, der Unsicherheit in den Unternehmen durch den Ukraine-Krieg und den Auswirkungen der Energiekrise geht der Trend hin zum dualen Studium. Und so verzeichnet die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim dieses Jahr ein leichtes Plus bei den Erstsemesterzahlen: Am 1. Oktober starteten über 2.100 junge Menschen ihr duales Bachelor-Studium an der Mannheimer Studienakademie und sichern ihre eigene Zukunft in einer der mittlerweile 49 Studiengänge und -richtungen. Auf dem Lehrplan stehen in nahezu allen Studienrichtungen zunehmend die zukunftsprägenden Themen der Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Aktuelles Wissen auf diesen Gebieten tragen aber auch die rund 1.770 Absolvent*innen auch jetzt schon in die Unternehmen – rund 85 Prozent starteten direkt nach dem Studium beruflich durch.
Unternehmen und Studieninteressierte vertrauen auf das duale Studienmodell und auf zukunftsgerichtete Inhalte
Insgesamt 2.129 Erstsemester (zzgl. 32 Incomings aus dem Ausland) – 1.385 an den Fakultäten Gesundheit und Wirtschaft, 744 an der Fakultät Technik – haben zum Beginn des Studienjahrs am 1. Oktober ein Studium aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem leichten Wachstum von zwei Prozent. Stärker nachgefragt sind dieses Jahr an der Fakultät Wirtschaft die Studiengänge BWL - Spedition, Transport und Logistik, BWL - International Business, BWL - Bank, BWL - Gesundheitsmanagement, BWL - Immobilienwirtschaft sowie der Klassiker BWL - Industrie, der seit über 45 Jahren in Mannheim angeboten wird. Auch der Studiengang BWL - Messe-, Kongress- und Eventmanagement hat sich wieder erholt. An der Fakultät Technik verzeichnen die Studiengänge Medizintechnik, Chemische Technik und Informatik - Cyber Security Zuwächse – letzterer verabschiedet dieses Jahr seine ersten 23 Absolvent*innen, allesamt Expert*innen für Schutz vor Cyber-Kriminalität. Auch im Studiengang Mechatronik gehen die Studierendenzahlen nach oben, vor allem in den Studienrichtungen Fahrzeugsystemtechnik und Elektromobilität sowie Energiewirtschaft. Ein ähnliches Wachstum verzeichnet die 2021 gestartete Studienrichtung Allgemeines Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Digitale Transformation, in der Fachkräfte für die Digitalisierung in der Industrie qualifiziert werden.
Mit den gestiegenen Zahlen bei den Erstsemestern korrespondieren auch Zuwachszahlen von etwas mehr als vier Prozent auf der Seite der Ausbildungsunternehmen, den Dualen Partnern, im 1. Studienjahr. Insgesamt vertrauen – über alle drei Studienjahre hinweg – rund 1.900 Partnerunternehmen bei der Qualifizierung ihres zukünftigen Fach- und Führungskräftenachwuchses auf die DHBW Mannheim und schätzen das einzigartige Kompetenzprofil der Absolvent*innen, die neben aktuellem Wissen, umfangreiche Praxiserfahrungen und wertvolle Soft Skills mitbringen.
Neue Studienangebote: Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Die Zahlen belegen, dass die DHBW Mannheim mit der inhaltlichen Ausrichtung ihres Studienangebots richtigliegt und nicht nur den Bedürfnissen aus der Wirtschaft, sondern auch denen der Studieninteressierten – aktuell die Generation Z – entspricht. Und so stehen die Zeichen an der Dualen Hochschule auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung – heute schon oftmals zwei Seiten der gleichen Medaille. Beide Aspekte sind bereits stark in die Studieninhalte integriert, doch der Prozess wird an der DHBW Mannheim weiter vorangetrieben. So kann ab Oktober 2023 die neue Studienrichtung Informatik mit Ausrichtung Machine Learning studiert werden. Bereits jetzt zählen die damit verbundenen Berufsbilder Data Scientist und Data Engineer zu den gefragtesten und bestbezahlten Jobs der Tech-Industrie – und das in nahezu allen Branchen. In Planung ist außerdem in BWL - Öffentliche Wirtschaft der Schwerpunkt Digital Public Management, worin sich Studierende mit den Herausforderungen der Digitalisierung für den öffentlichen Sektor beschäftigen. Und auch einige Wahlmodule sind neu, sodass sich DHBW-Studierende innerhalb ihrer Studienrichtung individuell spezialisieren können: "Digital Data-Driven Marketing" in BWL - Marketing Management, "Sustainable Finance" in BWL - Finanzdienstleistungen und "Human Resource Management" in BWL - Spedition, Transport und Logistik.
Darüber hinaus wird die Lern-Infrastruktur an der DHBW Mannheim stetig optimiert, um weiterhin eine Lehre auf Topniveau zu gewährleisten: Ausgestattet mit modernsten Technologien ermöglicht das neue Cyber Security Lab Laborversuche im Studiengang Informatik u. a. zu Offensiver Sicherheit, Digitaler Forensik und Netzwerksicherheit. Ferner wurde die Bibliothek umgebaut und erhielt ein innovatives Learning Center – ideal angepasst an die Lerngruppen-Größen an der DHBW Mannheim. In einer technisch modernen und flexiblen Design-Thinking-Umgebung und einem mit 14 Monitoren ausgestatteten Seminarbereich können Veranstaltungen, Kurzvorträge und Teamarbeiten realisiert und die Bibliothek so nun noch stärker als Lernort – auch für Informations- und Medienkompetenz – genutzt werden. Für das nächste Jahr schon jetzt in Planung ist außerdem die Einrichtung eines multifunktionalen Medienstudios mit Ausrichtung auf die Bereiche Video, Audio, Foto sowie Augmented- und Virtual-Reality-Produktionen.
Nachhaltigkeit: In Lehre, Forschung und am Campus von besonderer Bedeutung
An der DHBW wird Nachhaltigkeit als hochschulweite Gemeinschaftsaufgabe verstanden. An allen Standorten der Hochschule – und so auch an der DHBW Mannheim – sind Professor*innen, Mitarbeitende und Studierende an dieser Aufgabe beteiligt und tragen in zahlreichen Projekten und Initiativen zu mehr Nachhaltigkeit bei. Angelehnt an die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen liegt der Fokus dabei auf ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Die DHBW Mannheim integriert die Strategie einer nachhaltigen Entwicklung in sämtliche Bereiche: Hochschulalltag, Lehre, Forschung, Transferprojekte und Infrastruktur.
Zum Beispiel beim Thema effiziente Gebäudenutzung ist die DHBW Mannheim nicht erst seit den verordneten Energieeinsparmaßnahmen des Bundes und des Landes Baden-Württemberg aktiv. Regelmäßig finden zur kontinuierlichen Verbesserung der Verbrauchswerte Sanierungs- und Umrüstungsarbeiten in den Bereichen Warmwasserversorgung, Heizung, Lüftung und Beleuchtung zum Klimaschutz und der Einsparung von Energie statt. Hinzu kommen Maßnahmen wie leicht eingeschränkte Öffnungszeiten der Bibliothek und der Gebäude, eine reduzierte Warmwasserversorgung und die Benennung von sog. Energie-Scouts, die während des Studienbetriebs darauf achten, dass Licht und Beamer ausgeschaltet sowie Türen und Fenster in den Hörsälen am Ende der Vorlesungen geschlossen sind. So erleben Mannheimer DHBW-Studierende Nachhaltigkeit in vielen unterschiedlichen Formen und können sich auch nach Studienabschluss – sei es im privaten oder beruflichen Umfeld – als Botschafter*innen für mehr Nachhaltigkeit einsetzen.
Absolvent*innen mit Fachwissen und Sozialkompetenz erobern den Arbeitsmarkt
Die Nachhaltigkeitsexpertise stellt ein zusätzliches Wissen dar, auf das auch die insgesamt 1.768 Absolvent*innen neben ihrem Fachwissen aus den verschiedenen Studienrichtungen in ihrer beruflichen Zukunft aufbauen können. 1.201 Betriebswirt*innen, Wirtschaftsinformatiker*innen und Expert*innen für Medien und Rechnungswesen, Steuern und Wirtschaftsrecht sowie 567 Ingenieur*innen und Informatiker*innen erhalten am 19. November im Rahmen eines kleinen Farewell ihre Bachelor-Urkunden und Zeugnisse am Campus Coblitzallee. Darunter befinden sich erstmals Absolvent*innen (23) der Studienrichtungen Cyber Security an der Fakultät Technik und Digital Business Management (48) an der Fakultät Wirtschaft. Trotz der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage haben rund 85 Prozent von ihnen bereits einen Arbeitsplatz, wobei 68 Prozent von ihren Partnerunternehmen übernommen wurden, und wirken so dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein erfreulicher Anstieg von sechs Prozent bei der Employability. Knapp neun Prozent haben ein weiterführendes Studium begonnen und lediglich knapp vier Prozent befanden sich im Oktober noch auf Arbeitsplatzsuche.
Studieren nach der Pandemie
In einem gemeinsamen Gespräch aller Rektorinnen und Rektoren aller Hochschularten des Landes hat sich die neue Wissenschaftsministerin Petra Olschowski Anfang Oktober auf offene Hochschulen und Präsenzsemester verständigt. Unter diesen Vorzeichen startete auch das Hochschulleben an der DHBW Mannheim am 1. Oktober für alle 5.528 Studierenden (3.661 an der Fakultät Wirtschaft, 1.835 an der Fakultät Technik und 32 Austauchstudierende) in Präsenz – im Partnerunternehmen oder an der DHBW Mannheim wie gewohnt im Wechsel von Theorie- und Praxisphasen. Dennoch ist (noch) nicht alles so wie vor der Pandemie. Ein besonderes Augenmerk bleibt der verantwortungsbewusste Umgang mit den Hygienerichtlinien sowie auftretenden Corona- und Krankheitsfällen.
Hinzu treten Maßnahmen zur Abmilderung pandemiebedingter Lernrückstände bei den Studierenden. Auch wenn es der DHBW Mannheim im ersten Lockdown gelungen ist, zügig und reibungslos in den Online-Modus umzusteigen, beobachten Lehrende bei vielen Studierenden sowie Studienanfänger*innen Lernrückstände. Zusätzlich haben fehlender Kontakt und Austausch in Schule, Studium und Freizeit der vergangenen Jahre Spuren hinterlassen, sodass auch nach der Rückkehr in einen Präsenzmodus davon auszugehen ist, dass Wissenslücken und die normale Gestaltung des sozialen Miteinanders uns in den kommenden Jahren noch beschäftigen werden. Hier setzt das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) des Landes Baden-Württemberg geförderte Projekt RESI (Ressourcenorientiert Effizient Strukturiert Individuell) zur Resilienzentwicklung als Erfolgsfaktor im Umgang mit pandemiebedingten Lernrückständen der DHBW an. Herzstück des Projektes ist die Online-Plattform Evermood auf der alle Angebote, Termine und Ansprechpersonen gebündelt zu finden sind. Dabei zielen alle Maßnahmen auf die Förderung der entscheidenden Resilienzfaktoren: (Selbst-/ Fremd-) Wahrnehmung, Selbstwirksamkeit, Selbststeuerung, Soziale Kompetenz, Problemlösefähigkeit und Anpassungsfähigkeit, denn eine gute Resilienz soll den jungen Menschen helfen, Herausforderungen im Studium besser zu bewältigen und Lernrückständen erfolgreich zu begegnen. Hierfür wurden digitale Beratungs- und Coaching-Angebote zusammengestellt, wie beispielsweise das Online Self Assessment "Meine Resilienz", das den Stand der eigenen Resilienz zeigt, die RESI-Nuggets "resilienter effizienter lernen" zur Stärkung und Weiterentwicklung der Resilienz oder auch die Möglichkeit von persönlichen Resilienz-Coachings.
Das Ziel, vorhandene Wissenslücken zu schließen, wird außerdem und nicht erst seit der Pandemie auch über verschiedene Vorbereitungskurse in Mathematik und Physik sowie im Rahmen des sog. Dualen Orientierungsstudiums verfolgt. Alle Angebote finden bereits vor Studienbeginn im Unternehmen oder an der DHBW Mannheim statt.
Und auch die Digitale Lehre wird nicht vom Lehrplan verschwinden. Die neue technische Ausstattung der DHBW Mannheim im Bereich der Lehre, die Bündelung aller Kompetenzen in einem Education Support Center und die wertvollen Erfahrungen auf den Gebieten der Online-Lehre und des Online-Arbeitens der DHBW Mitarbeiter*innen sind Ausdruck eines inzwischen normal gewordenen hohen Digitalisierungslevels der Hochschule. Geplant ist daher auch zukünftig, einen Teil der Lehre in Online-Formaten anzubieten, um den Studierenden zusätzliche digitale Skills zu vermitteln.
Internationalisierung der DHBW Mannheim schreitet voran
Während Auslandsaufenthalte und Gastdozenturen in den Corona-Jahren zum Teil nur eingeschränkt möglich waren, hat auch die Internationalisierung an der DHBW Mannheim nun wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. So bereicherten seit Mai 2022 insgesamt 22 Studierende der École Polytechnique de l'Université de Nantes den Studienalltag an der Fakultät Technik und arbeiten gemeinsam mit den DHBW-Studierenden u. a. an Projekten in den Studiengängen Chemische Technik, Maschinenbau und Mechatronik. Der Austausch soll auch 2023 fortgeführt werden. Ein weiteres Austauschprogramm ist an der Fakultät Wirtschaft sehr erfolgreich: Das International Logistics Seminar in BWL - Spedition, Transport und Logistik mit der Canadian University of Dubai. So waren im Februar, März und Oktober bereits drei Gruppen DHBW-Studierender in Dubai und erlebten die Logistik vor Ort; im November steht der Gegenbesuch hier in Mannheim an. Projektleiterin ist Prof. Dr. Julia Hansch, die darüber hinaus im April 2022 als Gastdozentin an der German Jordanien University (GJU) Vorlesungen hielt und ihren Studierenden 2021 eine 10-tägige Exkursion dorthin ermöglichte. Diese soll zukünftig jährlich wiederholt werden. Eine persönliche Erfolgsgeschichte ist bereits aus der Kooperation mit der Jordanischen Universität entstanden: Eine Alumna der DHBW Mannheim, die 2021 begeistert an der Mobilität nach Jordanien teilgenommen hat, hat in ihrem Partnerunternehmen in die Wege geleitet, dass ein Student von der GJU sein Auslandssemester in Deutschland verbringen kann: Nach drei Monaten Theorie freut er sich nun auf sechs Monate Praxis bei der Raben Trans European Germany GmbH. Und auch in Budapest ist die DHBW Mannheim vertreten: So hielt Prof. Dr. Nils-Ole Hohenstein eine Logistik-Vorlesung bei der Project Week der Budapest Business School und teilte sein Wissen zu Supply Chain 4.0.