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Weltmeister an der DHBW Mannheim
Das Roboterfußball-Team TIGERs holt zum dritten Mal Gold
Sechs Turniertage, elf (Test-)Spiele und kein Gegentor – dank einer top Vorbereitung und dem kontinuierlichen Lernen aus neuen Spieldaten während des Turniers konnte das Studierendenteam TIGERs der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim bei der diesjährigen WM im Roboterfußball erneut den Titel gewinnen. Der RoboCup fand vom 4. – 10. Juli 2023 in Bordeaux statt und schloss mit einem spannenden Finale: Im Kampf um die Trophäe traten die TIGERs gegen das Team ZJUNlict (Zhejiang Universität, China) an und erst nach 4 Halbzeiten ohne Tor und einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen stand das Sieger-Team fest. Doch die TIGERs Mannheim holten nicht nur zum dritten Mal hintereinander den Weltmeister-Titel, wie auch schon 2021 und 2022 gewannen sie auch dieses Jahr die "Technical Challenge" und wurden zusätzlich mit dem "Small Size Excellence Award" sowie dem "Best Paper Award (ETDP)" ausgezeichnet.
Es war das Highlight im TIGERs-Kalender, auf das sich die Studierenden der DHBW Mannheim mehrere Monate lang vorbereitet hatten. Und eine besondere Herausforderung dazu, denn sie traten dieses Jahr erneut als Titelverteidiger an. Und so machten sie sich schon zwei Tage vor Eröffnung des Turniers auf den Weg zum RoboCup an der Universität von Bordeaux. 20 Teams aus der ganzen Welt hatten sich zusammengefunden, um ihre intelligenten Roboter in der Small Size League gegeneinander antreten zu lassen. Gestartet wurde mit der Technical Challenge: So viele Pässe wie möglich in 5 Minuten – eine Aufgabe, bei der sich die TIGERs problemlos mit 798 Punkten (5 Punkte für hohen Pass, 1 Punkt für direkten Pass) im Gegensatz zum zweitbesten Team KIKS aus Japan mit 167 Punkten durchsetzen konnten.
TIGERs glänzen mit Sportsgeist und Fachwissen
Um Spieldaten zu sammeln und die Künstliche Intelligenz (KI) in den Fußballrobotern auf ein besseres Level zu heben, nutzten die TIGERs ihre Zeit zwischen den Turnierspielen für insgesamt 6 Testspiele. Aber auch der Austausch mit den anderen Teams sowie die gegenseitige Unterstützung fand genug Raum. Bei dem Turnier handelt es sich zwar um einen Wettkampf, doch sein Kernziel liegt in der Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz, wodurch alle Teilnehmenden einen wichtigen Beitrag zu diesem zukunftsträchtigen Forschungsfeld leisten. Ein Grundsatz, der verbindet. Und der gewürdigt wird: Die RoboCup Federation verleiht für das Team, das neben dem Erfolg auf dem Spielfeld auch noch Sportsgeist und die Bereitschaft, Wissen mit der Community zu teilen, beweist, den "Excellence Award". Auch hier konnten die Mannheimer*innen überzeugen. Ihre dritte Auszeichnung bekamen sie für das beste Extended Team Description Paper (ETDP), das sie für die Qualifikation zum RoboCup einreichen mussten. Durch die darin beschriebenen neuen Konzepte, Ideen und Lernerfahrungen stellt es ein Schlüsselelement der Forschung und Weiterentwicklung in der Small Size League dar.
Spannendes Finale bis zur letzten Minute
Die intensiven, teils 14 Stunden langen Tage und konzentrierte Arbeit an ihren Robotern hatten sich gelohnt – nach zwei Spielen in der Gruppenphase und zwei in der elimination stage war das Finale erreicht. Der Gegner: Das chinesische Team ZJUNlict, ein RoboCup-Team mit langer erfolgreicher Geschichte. Um gut gerüstet in das Spiel zu starten, wurden am Abend vorher noch spontan einige gute Änderungen implementiert. Trotz sehr guter Pässe reichten die 4 Halbzeiten nicht aus, um das Spiel zu entscheiden. "Noch vor dem Spiel habe ich gesagt, es würde an ein Wunder grenzen, wenn wir ein Elfmeterschießen gewinnen würden. Zum Glück hat ZJUNlict nicht mit einem Elfmeterschießen gerechnet und es dementsprechend nicht vernünftig implementiert. Unser Schuss hat ausgereicht und wir gewannen 3:0 nach dem penalty shootout", freut sich Mark Geiger, einer der Projektleiter, der mittlerweile Alumnus ist und sich seit zehn Jahren voller Herzblut bei den TIGERs engagiert. Nun trennt die TIGERs als dreifacher Weltmeister nur noch ein Titel, um mit ZJUNlict in der ewigen Bestenliste gleichzuziehen.
DHBW-Rektor fiebert vor Ort mit
Als erster Gratulant stand Prof. Dr. Georg Nagler, Rektor der DHBW Mannheim, neben dem Spielfeld bereit, der das DHBW-Team mit Begeisterung in Bordeaux angefeuert hatte. Die Freude des Teams und des Rektors teilt die gesamte Hochschule, die stolz auf die außergewöhnliche Leistung und den Einsatz der TIGERs ist – und das parallel zum Intensivstudium an der DHBW Mannheim. "Ich kann jeder Person, die sich fragt, wohin die Reise in eine Zukunft geht, die auch von Robotik mit geprägt ist, nur empfehlen, diese RoboCup-Veranstaltungen zu besuchen. Ob Industrierobotik, Robotik in Gesundheit und Pflege oder in der sportlichen Unterhaltung – vieles wird hier von Studierenden erarbeitet, die mit großem Idealismus die Zukunft unserer Industriegesellschaft positiv mitgestalten wollen", so der Rat des Rektors. Und auch Prof. Dr. Nathan Sudermann-Merx – wissenschaftlicher Leiter des Studierendenprojekts, der das Team u. a. in organisatorischen Belangen unterstützt – freut sich über den Sieg: "Ich bin wahnsinnig stolz auf den Titelgewinn der TIGERs. Insbesondere der Finalsieg gegen das Team der Zhejiang Universität, das jahrelang als unbezwingbar galt, zeigt, dass es dem Team wieder einmal gelungen ist, sich auf weltmeisterlichem Niveau ein weiteres Mal zu verbessern."
Zum Hintergrund
Die Small Size League ist eine der ältesten RoboCup-Fußballligen. Bei einem Spiel in dieser Liga treten zwei Teams mit jeweils elf Robotern gegeneinander an. Dabei muss jeder den konkret vorgeschriebenen Abmessungen entsprechen, d. h. 18 cm im Durchmesser und nicht höher als 15 cm. Die Roboter spielen Fußball mit einem orangefarbenen Golfball auf einem grünen 12 x 9 m großem Teppichfeld. Während des Spiels werden alle Objekte auf dem Spielfeld von einem standardisierten Bildverarbeitungssystem erfasst, das die Daten von zwei Kameras verarbeitet, die an einer 6 m über der Spielfläche angebrachten Kameraleiste befestigt sind. Auf außerhalb des Spielfelds befindlichen Computern der Teams werden die Daten in Echtzeit verarbeitet, die für die Koordination und Steuerung der Roboter erforderlich sind. Die Kommunikation erfolgt drahtlos über spezielle handelsübliche Funksender und -empfänger.