Mittendrin statt nur dabei

Kunst, Kultur sowie der soziale Kontakt zu anderen Menschen gelten als für die menschliche Psyche und somit für die Gesundheit der Bevölkerung essenzielle Bestandteile. Doch durch die Corona-Pandemie und die staatlichen Maßnahmen zu deren Bekämpfung ist neben der Gastronomie auch die Veranstaltungsbranche seit März 2020 erheblich eingeschränkt, bis hin zur Existenzbedrohung für alle Beteiligten: Ob Events, Meetings, Incentives oder Conventions – Live-Veranstaltungen mit persönlichen Begegnungen in beruflichen oder privaten Kontexten fanden über drei Lockdowns hinweg kaum statt.  

Veranstaltungen sicher realisieren

Um Kulturveranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen auch in Corona-Zeiten wieder zu ermöglichen, fand am 8. März 2021 im Mannheimer Rosengarten das Test-Event SAFE – SimulAtion Für die Eventbranche statt. Inspiriert von der RESTART-19-Studie aus Halle hatte diese Initiative der m:con – mannheim:congress GmbH zum Ziel, nachzuweisen, dass unter Einhaltung der einschlägigen Hygieneregeln, einer funktionierenden und an strenge Auflage angepassten Lüftungsanlage, einer gut durchdachten Teststrategie und Wegeleitung sowie mit einer lückenlosen und digitalen Kontaktnachverfolgung Veranstaltungen mit Publikum sicher und mit einem sehr geringen Infektionsrisiko durchzuführbar sind. Mit Erfolg und positivem Ergebnis.

Veranstaltungen unter Pandemiebedingungen wissenschaftlich untersucht

Realisiert wurde das außergewöhnliche und komplexe Test-Event zusammen mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung – darunter auch die zwei DHBW Professoren Prof. Dr. Michael Dinkel und Prof. Dr. Carsten Schröer. Die beiden Professoren sind schon viele Jahre an der DHBW Mannheim im Studiengang BWL - Messe-, Kongress- und Eventmanagement tätig, arbeiten mit der m:con als Duale Partnerin der DHBW erfolgreich zusammen, kennen die Gewerke der Branchen, ebenso wie die Ansprüche der Zielgruppen aus dem Effeff und haben Veranstaltungen in der Corona-Zeit wissenschaftlich untersucht. Im Rahmen von SAFE waren sie u. a. für die Entwicklung der digitalen Fragebögen für die 300 freiwilligen Teilnehmenden und die softwaregestützte Auswertung der Umfragen für die Gesamtdokumentation verantwortlich. Von Freizeitinteressen, über Einschätzung der eingesetzten medizinischen Tests und Apps, hin zu Konzeptbewertung und -akzeptanz sowie Demografie haben sie alle relevanten Elemente des Test-Events evaluiert und erste Tendenzen für zukünftige Veranstaltungskonzepte herausgearbeitet.

Perspektivenwechsel und einmalige Praxiserfahrung bei Studierenden

Auch für Studierende des Studiengangs BWL - Messe-, Kongress- und Eventmanagement war das einmalige Live-Labor-Experiment im Rosengarten eine außergewöhnliche Lernsituation, die zu 100 % von Praxiserfahrung geprägt war. Freiwillig konnten sie als Proband*innen an dem Event teilnehmen, alle Teststationen durchlaufen und miterleben, wie ein Event unter Corona-Bedingungen vorstatten gehen könnte. Ergebnisse und Erlebnisse der Studierenden während des Test-Events wurden bereits in die MKE-Lehrveranstaltungen an der DHBW Mannheim integriert und das duale Studium so noch einmal um wertvolle, topaktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse ergänzt.