Daten teilen und Innovationen vorantreiben

Forschungsdatenmanagement für erfolgreichen Wissenstransfer

Die Zahl der Forschungs-, Innovations- und Transferprojekte an der DHBW verdoppelt sich aktuell alle 5 Jahre. Im letzten Jahrzehnt wurden ca. 200 Forschungsprojekte erfolgreich durchgeführt. Das standort- und fakultätsübergreifende Projekt fdm@DHBW wird ein DHBW-weites Forschungsdatenmanagement (FDM) etablieren, um das enorme Potential von bestehenden und neuen Forschungsdaten durch eine datenzentrische Vernetzung auszuschöpfen. Die zu entwickelten Prozesse und Richtlinien sollen allen Hochschulmitgliedern Dienste rund um Forschungsdaten für Lehre und Forschung bereitstellen. Das Projekt liefert eine wichtige Grundlage für den erleichterten Transfer von Forschungsergebnissen zu den Dualen Partnern und wird diesen auf eine neue Qualitätsebene heben.

Cloud-Infrastruktur für Forschungsdaten

"Die Bedeutung von Daten im Forschungsumfeld und in der Wirtschaft wird durch den Satz 'data is the new oil' sehr gut beschreiben. Um diesen Schatz zu heben, muss der Zugang zu Forschungsdaten unter Einbeziehung rechtlicher Randbedingungen so einfach wie möglich sein und auch die Bereitstellung der Rechner- und KI-Infrastruktur beinhalten. Das Projekt fdm@DHBW wird – auch durch die Zusammenarbeit mit der Initiative Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI e. V.) und der European Open Science Cloud (ESOC) – die notwendigen Werkzeuge entwickeln und bereitstellen", berichtet Prof. Dr. Harald Kornmayer, der die Leitung des Projekts an der Mannheimer Studienakademie innehat. Das Cloud Computing Competence Center der DHBW Mannheim bildet dafür eine ideale Infrastruktur. Es ist von jedem DHBW-Standort erreichbar und als Teil des Enterprise Data Science Centers (EDSC) der DHBW wird hier schon seit Jahren an der Integration von Daten in Cloud Infrastrukturen geforscht.

Policy zur Nutzung von Forschungsdaten

Die Entwicklung einer einheitlichen Forschungsdaten-Richtlinie für die DHBW ist ein zweiter wichtiger Baustein des Projekts. Dazu werden die gültigen Rechtsgrundlagen und juristische Fragestellungen zu Datenschutz, Privacy, Urheberrechtsfragen, Open Access, Open Educational Resources, Daten-Ethik etc., untersucht, um den Anforderungen und Bedürfnissen von datenproduzierenden und datenkonsumierenden Forschenden sowie Anwender*innen aus den DHBW-Fakultäten und der Dualen Partner gerecht zu werden. "Die immer größer werdenden Datenmengen aus der Digitalisierung bilden durch die Vernetzung mit anderen Datenquellen die Grundlage für entscheidungsrelevante Aussagen. Für die DHBW ergibt sich durch das Projekt fdm@DHBW die einmalige Chance, ein wertschöpfendes Datenökosystem zu etablieren und alle interessierten Mitglieder und Angehörige der Hochschule hierüber zu vernetzen. Das entstehende Repositorium bildet die Datenbasis für KI-Anwendungen. Die Dualen Partner profitieren maßgeblich vom Aufbau dieser wettbewerbsrelevanten Data-Science-Kompetenz – von den aus den Analysen gewonnenen Erkenntnissen – und erhalten hierüber neue Impulse für innovative Leistungen", so Prof. Dr. Sven Köhler der DHBW Stuttgart über den Mehrwert des Projekts für duale Partnerunternehmen.

Partnerschaften in Wissenschaft und Wirtschaft

Durch den erleichterten Wissenstransfer rechnet die DHBW aber mit positiven Effekten auf mehreren Ebenen. Ob bei den Dualen Partnern oder innerhalb der DHBW: die Zusammenarbeit wird intensiviert und durch die Nutzung bereits vorliegender Forschungsdaten können Innovationen leichter gefördert werden, wie Prof. Dr. Aline Ganninger von der DHBW Karlsruhe erläutert: "Die Verarbeitung von umfangreichen Datenmengen stellt eine der größten Herausforderungen für Anwendungen aus den Bereichen Industrie-4.0 und Internet-of-Things (IoT) dar. Die Verknüpfung von Datenströmen unterschiedlicher Partner und deren Echtzeit-Verarbeitung ermöglichen den Unternehmen erhebliche Wettbewerbsvorteile. Dabei erfordert der Zugriff auf Daten von Dualen Partnern rechtssichere Vereinbarungen, wie sie durch das fdm@DHBW Projekt zur Verfügung gestellt werden." Im Projekt werden für die Partnerunternehmen Schulungs- und Fortbildungsangebote zum Thema Forschungsdatenmanagement entwickelt. Somit wird die DHBW eine noch attraktivere Forschungs- und Transferpartnerin für Wirtschaft und Gesellschaft in Baden-Württemberg.

Das standortübergreifende Projekt wird von Prof. Dr. Harald Kornmayer (DHBW Mannheim – Koordination), Prof. Dr. Aline Ganninger (DHBW Karlsruhe) und Prof. Dr. Sven Köhler (DHBW Stuttgart) bearbeitet und für 3 Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.