Internationaler Austausch mit Nantes startet

Tim Stainer und Carlo Brokering sind die beiden Informatik-Studierenden, die als erste DHBWler ihr 5. Semester an der École Polytechnique de l'Université Nantes (Frankreich) verbringen und dort kurz vor ihrem Studienabschluss noch spannende Auslandserfahrungen sammeln dürfen. Das klingt erst einmal nicht beeindruckend – schließlich ist so ein Auslandsaufenthalt während der Studienzeit gang und gäbe. Aber für Studierende an der DHBW ist das oftmals mit größeren Hürden verbunden: Die wechselnden Theorie- und Praxisphasen in Abstimmung mit ihrem Partnerunternehmen und die Curricula geben einen klaren Rahmen vor. Doch gemeinsam mit der Partneruniversität in Nantes hat sich die Fakultät Technik ein Konzept überlegt, das zwar ein wenig Flexibilität erfordert, diese aber mit einem deutlichen Mehrwert für die Studierenden belohnt. Ab September startet die erste Runde des Projekts klein, aber fein mit einem kooperierenden Partnerunternehmen und insgesamt 4 Austausch-Studierenden.

"Gemeinsam Theorie und Praxis" – so wird‘s gelingen

Um den Austausch für Studierende beider Hochschulen effektiv zu gestalten, werden Tandempartnerschaften aus deutschen und französischen Studierenden gebildet. Neben Tim Stainer und Carlo Brokering stehen auch die Nantes-Studierenden schon fest: Killian Blain und François Michon-Buhe. Die beiden Mannheimer verbringen ab September 2023 ihre letzte Theoriephase in Nantes, belegen dort Informatik-Module und legen Prüfungen ab. Die beiden französischen Studierenden werden hingegen nicht für eine Theorie-, sondern im März 2024 für eine Praxisphase nach Deutschland kommen. Nach einem 1-monatigen Deutsch-Crashkurs werden sie beim dualen Partnerunternehmen von Tim Stainer und Carlo Brokering – beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – ein intensives Industriepraktikum absolvieren, so wie es ihr Curriculum in Nantes vorsieht.

Realisierung dank flexibler Partner möglich

Wesentlich für die Umsetzung des Projekts: Die Bereitschaft der beiden Partner Polytech Nantes und DLR, sich auf dieses neue Projekt einzulassen. Die Polytech Nantes ist dafür prädestiniert, da ihr Studienprofil stark anwendungsorientiert ist und einige inhaltliche Parallelen zur DHBW aufweist. Und das DLR hat sich als sehr offener Partner für diese Pilotrunde gezeigt, der gern die französischen Studierenden für ihre Praxisphase bei sich aufnimmt. "Ich bin sehr froh über die Kooperation mit unseren großartigen Partnern. Die Polytech Nantes hat ein ähnliches Profil und die Studierenden dort studieren ebenso praxisnah wie unsere. Um alle Herausforderungen zu meistern, müssen die Beteiligten flexibel sein – hierfür bin ich, allen voran unserem Partnerunternehmen DLR, sehr dankbar. Ich bin mir sicher, dass der Mehrwert für die Studierenden sehr groß ist – und hoffe, dass wir in den nächsten Runden mehr Duale Partner für das Projekt begeistern können und es mehr Studierenden ermöglichen können, am Austausch teilzunehmen. Ein besonderer Dank gilt auch der Baden-Württemberg Stiftung. Die Förderung lassen wir unseren Studierenden zukommen", bedankte sich Projektleiter Prof. Dr. Volker Schulz bei den Projektpartnern, die am 20. April 2023 zu einem Kick-off-Meeting nach Mannheim gekommen waren.

Kick-off für und mit den Studierenden aus Nantes und Mannheim

Um die bisherigen Ideen festzuzurren und die nächsten Schritte zu planen, begrüßte Prof. Schulz die Mannheimer Studierenden im Großen Senatssaal sowie die beiden aus Frankreich, die sich online hinzugeschaltet hatten. So konnten sich die Tandempartner kennenlernen und Fragen rund um das Projekt stellen. Von der Polytech Nantes waren Prof. Nicolas Normand, leitender Professor des Studiengangs Informatik, der die deutschen Studierenden in Nantes betreuen wird, und Laurence Buhé, die ERASMUS-Koordinatorin am International Office, vor Ort. Ebenfalls zugegen war Romy März, die beim DLR für die Organisation der dualen Studierenden verantwortlich ist, und Prof. Dr. Holger Gerhards von der DHBW Mannheim, betreuender Professor der Informatik-Studierenden Tim Stainer und Carlo Brokering. Rektor Prof. Dr. Georg Nagler eröffnete das Meeting und hieß die Gäste – die er bereits seit einem Treffen 2021 in Nantes kannte – herzlich in Mannheim willkommen.

Vom Mehrwert für Studierende überzeugt

Dass es sich lohnt, an diesem neuen Projekt der DHBW Mannheim zu partizipieren, erkannte auch die Baden-Württemberg Stiftung. "Wir sind davon überzeugt, dass die Studierenden auf diese Weise besondere interkulturelle Kompetenzen erwerben können. Ich freue mich sehr für die Studierenden und bin gespannt auf die Erfahrungen, von denen sie in ihrem Bericht erzählen werden", erläuterte Annegret Trettin von der Baden-Württemberg Stiftung, die auch online zu dem Kick-off-Meeting hinzugeschaltet war.

Nachdem inhaltliche Details rund um das Projekt besprochen worden waren, kam die Delegation aus Frankreich noch in den Genuss der Bundesgartenschau, bei der sich die DHBW Mannheim auch ab 3. Juni 2023 als Ausstellerin präsentieren wird.

"Gemeinsam Theorie und Praxis" ist ein Projekt im Rahmen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMS für Studierende – BWS plus, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung. Das Projekt wird über 3 Jahre mit einer Summe von 59.962,30 € finanziert.