Meine DHBW: International

Interview zum Fünfzigsten mit Prof. Dr. Julia Hansch

Lettland, Jordanien, Dubai, USA – unsere Mrs International Prof. Dr. Julia Hansch ist in der Welt zuhause. Seit 2013 ist sie an der DHBW Mannheim Professorin in BWL - Spedition, Transport und Logistik (STL), hat bereits zahlreiche internationale Kooperationen angestoßen und es Studierenden ermöglicht, im Ausland außergewöhnliche Erfahrungen zu sammeln. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz für mehr Internationalität und Diversity begleitet sie ihre Studierenden auf dem Weg ins Berufsleben und sensibilisiert sie für die Vielfalt, die die Welt zu bieten hat.

In unserer Reihe "Meine DHBW | Meine Story" zum 50. Geburtstag des dualen Studiums in Mannheim skizziert Prof. Hansch ihre Perspektive auf die DHBW Mannheim. Sie gibt Einblick in ihre Arbeit als Professorin, Möglichkeiten ihrer Studierenden, das Erfolgsrezept ihrer Studienrichtung und besondere Erlebnisse an der DHBW Mannheim.

Frau Prof. Hansch, was ist es, dass Sie an Ihrem Job begeistert?

In meinem täglichen Doing ist es die Zusammenarbeit mit jungen Leuten und unseren Dualen Partnern sowie mit unserem spitzen Team innerhalb der Studienrichtung, um unsere Studierenden bestmöglich auf ihre beruflichen Aufgaben vorzubereiten. Außerdem unterhalte ich viele internationale Kontakte in ganz Europa, in den USA und in der MENA-Region. Ich finde es total spannend, sich auch über die deutschen Grenzen hinaus über hochschulspezifische Themen auszutauschen, gemeinsam Projekte voranzutreiben, zu forschen und Mobilitäten für unsere Studierenden zu ermöglichen, die den Horizont erweitern. 

Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe für den Erfolg der Dualen Hochschule?

Zum einen ist das Studienkonzept ausgezeichnet. Die Studierenden werden praxisnah mit gleichzeitig hohem wissenschaftlichen Anspruch qualifiziert. Diese enge Verzahnung von Theorie und Praxis wird auch im Lehrkörper widergespiegelt, denn hier finden die Studierenden eine ausgewogene Konstellation aus hauptamtlichen Professor*innen und externen Dozierenden. Zum anderen kooperieren wir mit tollen Unternehmen – und es kommen immer neue dazu.

Die Studienrichtung Spedition, Transport & Logistik besteht seit 1976 an der DHBW Mannheim, ist also im 3. Jahr unserer Hochschule an den Start gegangen. Bis heute ist sie sehr erfolgreich: Sie ist die größte Studienrichtung in der Fakultät Wirtschaft, die zweitgrößte an unserem Standort hinter der Informatik der Fakultät Technik und bei Deutschlands größtem Wissenswettbewerb für Logistikstudierende holten unsere Studierenden 8 Jahre hintereinander den Titel „Beste Duale Hochschule“ nach Mannheim: Was ist ihr Geheimrezept? 

Da kann ich direkt bei meiner vorherigen Antwort anknüpfen: Auch in unserer Studienrichtung haben wir ausgezeichnete duale Partnerunternehmen – von Speditionen, über Industrie und Handel, bis hin zur Beratung bieten wir eine breite Palette an. Durch diese große Auswahl an Firmen ist für jeden Geschmack etwas dabei – öfter mal sogar das Traumunternehmen. Die Zufriedenheit der Studierenden in ihrem Unternehmen spiegelt sich auch in der Motivation während der Theoriephasen wider – und ich bin sehr glücklich darüber, dass wir viele motivierte Studierende an der Hochschule haben, die sehr vom intensiven Studium in kleinen Gruppen mit engem Kontakt profitieren. Darüber hinaus realisieren wir in der Studienrichtung spannende Events, wie z. B. die studentischen Konferenzen, bei der die Studierenden des 3. Jahres Themen aufbereiten und präsentieren, die die Logistikbranche bewegen. Hierzu werden auch jüngere Semester und die Dualen Partner eingeladen. Und da Logistik die Welt verbindet, finden Studierende in STL eine Vielzahl an (internationalen) Angeboten: Seehafenexkursionen für jeden und jede, kursbezogene Exkursionen zu Unternehmen, exklusive Projekte wie das International Logistics Seminar in Dubai und Toulon, ein DAAD-Projekt mit Jordanien, auch ein Field Trip nach Boston/USA stand schon auf der Agenda.

Warum ist es Ihnen so wichtig, Studierenden diese Auslandserfahrungen zu ermöglichen?

"Logistics makes the world go round" – das gleiche gilt auch für meine Studierenden. Mit den internationalen Erfahrungen bieten wir einen Blick über den Tellerrand hinaus. Ich möchte die Studierenden aus ihrer Komfortzone holen und sie für andere Denk-, Arbeits- und Lebensweisen sensibilisieren. Sie werden potentiell mit Menschen aus allen Ländern zusammenarbeiten und sollen wissen, dass die Welt bunt ist und viele Wege nach Rom (oder wohin auch immer) führen.

Sie waren über mehrere Jahre stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte an unserer Hochschule – auch hieran sieht man, dass Ihnen eine bunte Vielfalt wichtig ist. Warum haben Sie sich für Diversity stark gemacht?

Diversität im Sinne einer ausgewogeneren Beteiligung der Geschlechter, aber auch gern in Bezug auf Internationalität, Ausbildung und Erfahrung, soziale Herkunft und verschiedene Altersgruppen ist mir ein großes Anliegen. Ich bin überzeugt davon, dass wir durch Vielfalt (noch) erfolgreicher werden – wir an der Hochschule, in der Hochschullandschaft, in der Logistik, aber auch in Unternehmen und Institutionen. Noch ist die DHBW nicht da, wo sie sein sollte, denn leider haben wir noch zu wenige Professorinnen, zu wenige Kolleg*innen aus dem Ausland und zu wenig internationale Studierende. Ich freue mich, wenn wir auch in der Logistik immer mehr gemischte Panels haben. Ich möchte keine Podien mehr sehen, in denen derselbe Typ Mensch einem gemischten Publikum die Welt erklärt.

Seit über 10 Jahren begleiten Sie Studierende auf ihrem Weg ins Berufsleben und bleiben oftmals auch bis nach dem Studium in Kontakt. Welche Karrierewege haben Sie schon beobachten können?

Die Karriereentwicklung ist sehr heterogen, da das Studium viele individuelle Richtungen ermöglicht. Dazu gehören tolle Karrieren in bei namhaften Unternehmen, 2 Start-ups, viele Einsätze im Ausland. Sehr viele kommen aber auch als Lehrbeauftragte wieder an die Hochschule oder werden in ihren Unternehmen Betreuende bzw. Ausbilder*innen für nachfolgende duale Studierende. Eines haben alle gemeinsam: Ich bin total stolz auf sie!

Was waren Ihre persönlichen DHBW-Highlights?

Ich habe zu Beginn meiner Zeit hier die studentischen Konferenzen ins Leben gerufen und ausgestaltet, die wir von STL seit 2013 durchführen. Diese finden jedes Jahr Anfang Dezember statt und sind immer wieder überraschend und begeisternd. Aber auch meine internationalen Exkursionen und Konferenzen, vor allem die auch für mich zu Beginn unbekannten Destinationen wie Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate gehören zu meinen wiederkehrenden Highlights.

Was ist Ihr Lieblingsplatz an der DHBW Mannheim?

Der Audimax in der ersten Dezemberwoche – ich freue mich jedes Jahr aufs Neue auf die studentischen Konferenzen!

Was wünschen Sie dieser Hochschule für die nächsten 50 Jahre?

Ein "Weiter so!", aber auch ein "Gehen mit der Zeit" mit Freiheiten in Forschung und Lehre und mit weniger Bürokratie im Hintergrund.

Vielen Dank und alles Gute, Frau Prof. Hansch!

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