Hierbleiben oder zurück in die Heimat?

Mannheimer Incomings in der Corona-Zeit

Ein Auslandssemester ist für viele das Highlight des gesamten Studiums, doch dieses Jahr ist alles anders. Die zahlreichen Studierenden aus der ganzen Welt, die sich für ein Austauschsemester an der DHBW Mannheim entschieden hatten, stellten sich im März aufgrund der weltweiten Krise die gleiche Frage: Hier bleiben oder zurück in die Heimat gehen? Viele hatten gar keine Wahl und mussten ihre neu gewonnenen Freunde in Deutschland innerhalb kürzester Zeit verlassen, manchmal sogar ohne Verabschiedung. So etwa die Kommiliton*innen aus den USA, Korea oder Taiwan, die bereits Anfang März zwangsweise ihre Koffer packen und teils beschwerliche Heimreisen antreten mussten. Doch wie erging es denjenigen, die hiergeblieben sind, weit entfernt von Familie und Freunden in einer von der Corona-Krise geprägten Zeit? 

Machten das Beste aus ihrer Situation: Studierende aus Brasilien, Chile und der Türkei 

Auf sich allein gestellt in einem fremden Land zu sein, möglicherweise Tausende Kilometer weit weg von zu Hause, ist sowieso schon schwer genug. Doch wenn zu den üblichen Herausforderungen eine weltweite Pandemie mit unabsehbaren Konsequenzen hinzukommt, stehen Stress und Unsicherheiten auf der Tagesordnung. Um diese zu minimieren, unterstützte das International Office der DHBW Mannheim die Studierenden aus der Türkei, Brasilien und Chile in dieser außergewöhnlichen Zeit. Es gab Input zu alternativen Freizeitbeschäftigungen, wie z. B. Online-Konzerten oder virtuellen Spieleabenden, informierte die Studierenden über die neuesten Corona-Verordnungen sowie Maßnahmen der Stadt und war bei Fragen oder Sorgen über alle Kanäle von E-Mail bis zu Videokonferenzen für die Incomings da. Und stellte dabei fest: Die meisten Studierenden machten das Beste aus ihrer Situation. Wenn schon nicht das Land, so nutzten sie ihre Zeit, um neue Hobbies für sich zu entdecken, wie etwa das Lernen eines neuen Instrumentes oder das Zeichnen. Freunde zu treffen, Kulturelles, Freizeitaktivitäten sowie das soziale Leben in der Öffentlichkeit – also vieles, was zu einem ausgiebigen Kennenlernen Mannheims und seiner Umgebung gehört –  mussten zwar auf Eis gelegt werden, aber dafür fanden Dates mit Freunden und Partys digital statt. Trotz der ernsten Lage hatten sie den Humor nicht verloren und so wurde übriggebliebenes Toilettenpapier als Geschenk der Abreisenden an die Ausharrenden zum Symbol der Solidarität. 
    
Großer Informationsaustausch im Studium 

Auch die Vorlesungen waren von den Kontaktbeschränkungen betroffen und fanden nur noch online über Blackboard oder Zoom statt. Dies nahm den Kursen zwar den interaktiven Charakter, aber immerhin blieb so den Studierenden ein kleines Stückchen Normalität und die Möglichkeit, das Studium überhaupt weiterzuführen. Social Media spielte in diesen Zeiten ebenfalls eine wesentliche Rolle: Kommiliton*innen nutzten die sozialen Netzwerke untereinander und auch die Professor*innen standen über diese Kanäle in regem Kontakt mit den Studierenden, um einen möglichst guten Informationsaustausch zu gewährleisten. Nun, da die Corona-Maßnahmen gelockert werden, können die Incomings allmählich aufatmen und vielleicht doch noch die ein oder andere halbwegs normale Woche in Deutschland genießen.