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E-Gokart an der Fakultät Technik
Neues E-Mobilitätsprojekt für Studierende
Eines seiner ersten Projekte an der DHBW Mannheim: Ein E-Gokart in Rekordzeit. Nach einem Elektrotechnik-Studium an der Hochschule Mannheim und einem 6-monatigen Praktikum an der DHBW Mannheim, wo ihm die Arbeitsbedingungen sehr gut gefielen, startete Florian Müller seine Tätigkeit im Juni 2020 als Technische Assistenz im Studiengang Maschinenbau. Und es ging gleich in die Vollen: Das Ziel war eine Machbarkeitsstudie zu einem E-Gokart, das nur knapp 5 Monate später an der „Meet and Code“ am 25. Oktober 2020 im Mannheimer Technoseum präsentiert werden sollte. Mit im Team waren außerdem Mathilde de Serres, wissenschaftliche Hilfskraft im Maschinenbau, und Stephan Groß, ehemaliger dualer Student im Studiengang Maschinenbau - Konstruktion und Entwicklung an der DHBW Mannheim, seit 2016 CURE-Mitglied und mittlerweile Koordinator in der Fakultät Technik. In dieser Funktion ist er zwar überwiegend mit administrativen Aufgaben beschäftigt, doch gelegentliche Ausflüge in die Lehre haben in seinem beruflichen Alltag auch noch Platz. Er betreut Studienarbeiten und gibt dort seine langjährige Konstruktions-Erfahrung weiter oder legt selbst Hand an, wie beim E-Gokart-Projekt.
Hoverboard trifft Gokart
Die Idee dazu kam von Prof. Dr. Volker Schulz, Dekan der Fakultät Technik. Es sollte ein überdimensionales Kettcar entstehen, das für Personen mit körperlichen Einschränkungen, wie z. B. Gleichgewichtsstörungen oder einer geschwächten Auge-Hand-Koordination, eine gute Alternative zum E-Bike sein sollte. Auch der Einsatz als Kinderspielzeug wurde mitbedacht. Doch was noch wichtiger war: Das E-Gokart sollte Studierenden als Plattform dienen, anhand derer sie kleinere Mobilitätsprojekte entwickeln sowie realisieren und so ihr Wissen rund um E-Mobilität und Produktentwicklung festigen. Es gibt zwar schon auf dem Markt verfügbare E-Gokarts, doch diese stellen aus technischer Sicht eine Verschmelzung von Gokart und Pedelec dar. Wollte man diesen Aufbau kopieren, würde die reine Montage-Arbeit im Fokus stehen. Mit dem E-Gokart an der Fakultät Technik wollte man aber noch mehr vermitteln: Die Studierenden sollten möglichst viel selbst entwickeln und das interdisziplinäre Arbeiten kennenlernen. Im Wesentlichen unterscheidet sich das DHBW-E-Gokart im Aufbau des Antriebstrangs. „Unser Elektromotor befindet sich an der Vorderachse und der Tretantrieb ist völlig unabhängig davon. Technisch orientierten wir uns an Hoverboards und brachten sie mit Gokarts zusammen“, erläutert Stephan Groß das Konzept. „Studierende lernen so, die Funktionsweise eines E-Gokarts auf Systemebene als auch auf Komponentenebene zu verstehen. Ihr Wissen aus den Theorieeinheiten können sie hier direkt praktisch umsetzen“, ergänzt Florian Müller.
Elektrotechnik trifft Maschinenbau
Soweit zum Konzept. Doch was war alles zu tun, um das E-Gokart Ende Oktober durch das Technoseum flitzen zu lassen? Nachdem die Rahmenbedingungen geklärt waren, stand die Analyse der Komponenten auf dem Plan. Die Bauteile des Gokarts und des Hoverboards wurden auseinandergenommen, analysiert, digitalisiert, die Funktionsweise aller elektronischen Bauteile gesichtet. Anhand dieser Informationen wurde erarbeitet, wie die Hoverboard-Komponenten elektronisch und mechanisch in das Chassis des Gokarts integriert werden müssten. Schaltpläne wurden gezeichnet, Leiterplatten hergestellt, neue Bauteile konstruiert und gefertigt, einzelne Komponenten getestet und dann im letzten Schritt wurde alles montiert. Während Stephan Groß für Konstruktion und Montage zuständig war, ließ Florian Müller seine Elektrotechnik-Expertise einfließen. Unterstützt wurden sie von Mathilde de Serres, wissenschaftliche Hilfskraft im Studiengang Maschinenbau, die u. a. für das 3D-Drucken der Gehäuse im AddLab zuständig war. Die meiste Zeit lief das Projekt reibungslos, doch zeitlich war es eine große Herausforderung, was durch tolle Teamarbeit kompensiert wurde. „Es kam zwischendurch zu Verzögerungen, aber das ist ganz normal für so ein Projekt. Wir haben richtig gut Hand in Hand in der Werkstatt gearbeitet und so wurde es zwar in letzter Minute fertig, aber es wurde fertig. Es gibt auch schon Videos, da brettert Hr. Prof. Dr. Schulz durch die Tiefgarage“, lacht Stephan Groß. Gelohnt hat es sich allemal. Es entstehen bereits erste Studienarbeiten von Maschinenbau- und Elektrotechnik-Studierenden, die das E-Gokart zum Gegenstand haben. Und auch bei Nicht-DHBWler*innen sorgte es für begeisterte Gesichter mit windverwehten Haaren: Bei der Vorstellung im Technoseum ließen es sich die Jugendlichen nicht nehmen, das E-Gokart Probe zu fahren, und erfuhren am eigenen Leib, wie anwendungsorientiert die Lehre an der DHBW Mannheim ist.