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Von der DHBW nach Harvard
Einfach loslegen und Traum erfüllen
Was die meisten nur aus dem Fernsehen kennen, erlebt Christin Pohl gerade hautnah: Seit Januar 2023 ist sie an der Harvard University (Cambridge/Boston) entdeckt den Campus, genießt das Studienleben und nimmt die volle Ladung US-amerikanisches Uni-Feeling mit. Doch das ist nicht der einzige Auslandsaufenthalt der ehemaligen DHBW-Studentin. Seit ihrem Studienstart 2018 an der DHBW Mannheim im Studiengang Wirtschaftsinformatik - Sales & Consulting und ihrer Tätigkeit bei der SAP SE hat Christin Pohl einige Orte bereist, Erfahrungen in Unternehmen und Hörsälen gesammelt. Dabei hat sie festgestellt, dass sie während ihres dualen Studium bereits Fähigkeiten erworben hat, die ihr den Schritt ins Ausland erleichtert haben – auch an renommierte Universitäten. Für sie ist klar: Es ist normal, sich nicht zu 100 % bereit zu fühlen, aber man sollte es trotzdem versuchen, denn es warten einmalige Erlebnisse. Im Interview hält sie noch weitere Tipps bereit.
Frau Pohl, Sie haben von 2018 bis 2021 an der DHBW Mannheim studiert. Waren Sie in dieser Zeit schon im Ausland?
Ja, ich habe meine 3. Praxisphase bei einer Niederlassung der SAP in Singapur absolviert. Allerdings musste ich aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie vorzeitig nach Deutschland zurückkehren. Ich habe die Praxisphase dann virtuell fortgeführt.
Direkt im Anschluss haben Sie sich für ein Master-Studium Wirtschaftsinformatik an der Humboldt Universität in Berlin entschieden, das viele Vorlesungen im Bereich Data Science enthält. Welche Auslandserfahrungen haben Sie seither gesammelt?
Ich habe mich u. a. für die HU Berlin entschieden, weil die Uni ein sehr gutes Fächerangebot hat und man sich sein Studium individuell zusammenstellen kann, was eine Spezialisierung ermöglicht. Insbesondere die vielen Data-Science-Vorlesungen empfand ich als attraktiv. Von September bis Dezember 2022 habe ich mein Auslandssemester in Computer Science an der University of Toronto gemacht. Sie gilt als eine der besten Universitäten weltweit im Bereich Machine Learning und Künstliche Intelligenz. Das habe ich genutzt und dort sehr lehrreiche Vorlesungen besucht und Einblicke in die aktuelle Forschung erhalten. Außerdem ist die University of Toronto Partneruniversität der Humboldt Universität. Das bedeutet, dass beide Universitäten Studierende an die jeweils andere Universität entsenden. Das erleichtert die Organisation und zusätzlich entfallen die Studiengebühren. Gerade in Nordamerika mit tendenziell sehr hohen Studiengebühren ist das großartig. Auch die DHBW Mannheim hat weltweit zahlreiche Partneruniversitäten, die beim International Office gelistet sind.
Und gleich nach Ihrem Aufenthalt in Toronto ging es dann an die Harvard University in Cambridge/Boston. Hatten Sie schon immer das Ziel, dort zu studieren oder hat sich das im Lauf der Zeit ergeben?
Ich hatte nach meinem Abitur 2018 die großartige Möglichkeit, an einer Konferenz in Boston teilzunehmen. Innerhalb dieses Programms haben wir auch Vorlesungen an der Harvard University gehört, zum Beispiel zum Thema Verhandlungen an der Harvard Law School. Es hat mich schon damals total fasziniert, die Vorlesungen zu hören und die Energie zu spüren, die in dem Vorlesungsraum entsteht. Und der Campus in Harvard ist super schön. Diese Erfahrung hat mich sicherlich ermutigt, mich in Harvard zu bewerben.
Haben Sie sich was Bestimmtes für Ihre Zeit in den USA vorgenommen?
Meine beiden Auslandssemester in Toronto und Cambridge sind die beiden letzten Semester mit Vorlesungen in meinem Master. Mein Ziel ist es daher, nochmal möglichst viel zu lernen und aus den Vorlesungen mitzunehmen. Dies habe ich zum einen im Bereich Machine Learning und Data Science gemacht und zum anderen durch die Belegung von Kursen an der Harvard Business School, die weltweit für ihre besondere Art der Lehre bekannt ist.
Harvard ist eine sehr populäre Universität und in Deutschland aus Filmen und Serien bekannt. Was ist für Sie das Besondere an Harvard?
In meinen Augen macht die Faszination von Harvard aus, dass fast jede Person einen beeindruckenden Hintergrund hat und für ihr Themengebiet extrem brennt. Die Professor*innen sind sehr motiviert bei der Lehre und renommiert in ihrem Fachgebiet. Hinzukommt eine herausragende Ausstattung. Außerdem gefällt es mir total gut, auch nach Wochen, immer wieder neue wunderschöne Gebäude und Räumlichkeiten auf dem Campus zu entdecken.
Wie sieht Ihr studentisches Leben außerhalb der Vorlesungen aus?
Ich wohne in einem Studierendenwohnheim und bin mittendrin im Campusleben. Man lernt total schnell andere Studierende kennen und es entstehen interessante Gespräche am Küchentisch. Auch gibt es zahlreiche Events, Diskussionsrunden und Sportaktivitäten. Klassischerweise sind auch die Wettbewerbe, wie zum Beispiel des Harvard Basketball Teams, richtige Events.
Was war bisher Ihr Highlight in den USA?
Ein Wochenendtrip nach New York bei Traumwinterwetter und mit Musical-Besuch am Broadway. Dort war ich vorher noch nie gewesen und es war so spannend, diese Stadt, die man aus zahlreichen Filmen kennt, mal in echt zu sehen.
Nach insgesamt 3 Auslandsaufenthalten während Bachelor- und Master-Studium – was gefällt Ihnen daran so gut?
Auslandsaufenthalte bieten optimale Voraussetzungen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung. Zum einen ermöglichen Auslandsaufenthalte, Vorlesungen zu besuchen und sich dementsprechend Inhalte anzueignen, die gegebenenfalls nicht an der Heimatuniversität gelehrt werden. Auf der anderen Seite reift man persönlich, indem man sich auf eine neue Umgebung einlässt. Man lernt neue Sichtweisen und auch die – in meinem aktuellen Fall – nordamerikanische Kultur noch besser kennen, was insbesondere in der US-dominierten Tech-Szene extrem wertvoll ist. Und es macht einfach riesigen Spaß, denn es warten außerhalb der Komfortzone oftmals unerwartete, einmalige Erlebnisse.
Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Studium an der DHBW Mannheim Sie in besonderer Weise darauf vorbereitet hat?
Durch die kurzen Studiensemester und die vielen unterschiedlichen Fächer, die man gleichzeitig hat, lehrt einen die DHBW, sehr organisiert mit der eigenen Zeit umzugehen, Prioritäten zu setzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das sind Skills, die auch bei der Organisation der Auslandsaufenthalte besonders hilfreich waren.
Was würden Sie Studierenden der DHBW Mannheim empfehlen, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten? Was hat Ihnen geholfen, an diese renommierten Unis zu kommen?
- Ganz wichtig: Es einfach zu versuchen. Ganz häufig bewerben sich Studierende gar nicht erst, weil sie denken, dass sie nicht alle Anforderungen erfüllen. Es ist normal, sich nicht zu 100 % bereit zu fühlen.
- Die Unis möchten sehen, warum man sich genau für jene Uni, also zum Beispiel Harvard, interessiert und inwiefern der Aufenthalt einen weiterbringt. Hier ist es wichtig, sich das selbst erstmal klar zu machen, um es im Motivationsschreiben präzise darlegen zu können.
- Früh anfangen: Ich habe ca. ein Jahr vor Start meines ersten Auslandssemesters mit der Planung angefangen. Das kommt immer sehr auf das individuelle Vorhaben an. Es empfehlt sich, lieber etwas zu früh mit der Recherche zu starten, als eine Deadline zu verpassen. Außerdem dauert es eine Weile, bis man die Bewerbungsunterlagen und notwendigen Empfehlungsschreiben zusammen hat. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich bei den beiden DHBW-Professoren Prof. Dr. Frank Hubert und Prof. Dr. Clemens Martin bedanken, deren Empfehlungsschreiben mir auch bei meiner Bewerbung für Harvard sehr geholfen haben!
- Ggf. sich parallel zur Bewerbung um Stipendien bemühen: Ein Semester in Nordamerika kann sehr teuer sein. Das gilt vor allem dann, wenn man Studiengebühren zahlen muss. Um die Kosten tragen zu können, empfiehlt es sich, unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten abzuwägen. Die Chancen für Stipendien stehen häufig deutlich besser, als man denkt. Auch ich habe zwei, um mir diesen Traum zu erfüllen. Ein guter Startpunkt zur Recherche ist die Stipendiendatenbank des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst).
Vielen Dank, liebe Frau Pohl, und alles Gute!
Vielen Dank für das Interview und alles Gute auch für Sie!