Bildung stärken, Zukunft sichern

DHBW Mannheim sorgt für qualifizierten Fachkräftenachwuchs

Über 2.300 Erstsemester starten in den Bereichen Wirtschaft, Technik und IT – über 8 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr, daneben stehen dem Arbeitsmarkt nun 1.800 Absolvent*innen zu Verfügung. 

  • DHBW Mannheim weiterhin auf Erfolgskurs: leichtes Wachstum bei Erstsemestern, 
    8 Prozent Wachstum in der Technik, über 1.800 Absolvent*innen
  • Neue Studienangebote: Digital Business Management, Integrated Engineering und Cyber Security
  • Mehr Services: BW-BigDIWA und TAFF (Dual-Assessment)
  • Forschung an der DHBW: Innovationsprogramm, Data Literacy und Data Science für den Mittelstand
  • Neubau: Technicum I am Campus Coblitzallee

Digitalisierung und demografischer Wandel führen zu tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeitswelt und stellen die Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Man spricht von einer digitalen Revolution, die, ähnlich wie die industrielle Revolution vor 200 Jahren zur Industriegesellschaft führte, heute einen Wandel nahezu aller Lebensbereiche bewirkt und in die Digitale Welt führt. Damit verbunden sind nicht nur große volkswirtschaftliche Chancen wie z. B. neue Marktchancen und neue Arbeitsplätze, sondern auch Gestaltungs- und Entwicklungsfreiräume für völlig neue Produktions-, Kommunikations- und Arbeitsmöglichkeiten. Mehr noch – angesichts der rasanten technologischen Entwicklung sind die Anwendungsmöglichkeiten neuer Technologien heute noch kaum absehbar. 

Damit Deutschland weiterhin als starker Wirtschafts- und Innovationsstandort agieren kann, sind aber nicht nur gute politische Rahmenbedingungen erforderlich, sondern insbesondere qualifizierte Fachkräfte. Eine entscheidende Grundvoraussetzung hierfür ist eine zukunftsorientierte Nachwuchsentwicklung, die den sich verändernden Bedingungen und Technologien gewachsen ist und eine Weiterentwicklung leisten kann. 

Vor diesem Hintergrund nimmt das duale Studienmodell der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) an der Schnittstelle zur Wirtschaft eine besondere Rolle ein. Denn als agile Bildungs-, Wissens-, Transfer- und Innovationspartnerin begleitet die DHBW Unternehmen und soziale Einrichtungen in dem immer schnelleren technologischen und demografischen Wandel. Gemeinsam bilden sie effizient und zielgerichtet die Fach- und Führungskräfte von morgen aus. So sichert die DHBW die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und stärkt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Allein am Standort Mannheim vertrauen rund 2.000 Partnerunternehmen auf dieses Studienmodell und entsenden derzeit über 6.099 Studierende an die DHBW Mannheim.

  • DHBW Mannheim weiterhin auf Erfolgskurs: leichtes Wachstum bei Erstsemestern; 


8 Prozent Wachstum in der Technik, über 1.800 Absolvent*innen

Zum Start ins neue Studienjahr am 1. Oktober ist es an DHBW Mannheim der wieder voll geworden. Insgesamt 2.312 Erstsemester (zzgl. 60 Incomings) – 1.533 in den Studienbereichen Gesundheit und Wirtschaft, 779 im Studienbereich Technik haben in einer der 46 Studienrichtungen in den Studienbereichen Gesundheit, Wirtschaft oder Technik ein Studium aufgenommen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem leichten Wachstum von 3,1 Prozent. In nahezu allen Studienrichtungen konnte dabei an das Niveau des Vorjahres angeknüpft werden – die neu gestarteten Studienrichtungen Digital Business Management, Integrated Engineering und Cyber Security sind hervorragend gestartet. Sie belegen eindrucksvoll, wie schnell die DHBW Mannheim auf veränderte Bedürfnisse von Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung reagiert und neue Studienangebote in ihr Portfolio aufnimmt. Auch im Zuge der Akkreditierung zur Sicherung der Qualitätsstandards werden die Studienrichtungen regelmäßig einer Prüfung unterzogen und nach aktuellen Gesichtspunkten weiterentwickelt. Die Themen Digitalisierung und neue Technologien wurden und werden so effizient in das komplette Studienangebot integriert.

Besonders erfreulich ist das Wachstum von rund 8 Prozent im Studienbereich Technik, wobei sich das Wachstum über nahezu alle Studienrichtungen entwickelt hat; hinzu kommen die beiden neuen Kurse in Integrated Engineering (44 Erstsemester) und Cyber Security (30 Erstsemester). Vielleicht ist es noch zu früh von einer Trendwende zu sprechen, dennoch hofft die DHBW, dass sich die Initiativen zur Steigerung der Technikbegeisterung sowie die verschiedenen Vorbereitungsangebote vor dem Studium langsam bemerkbar machen und attraktive Studienrichtungen mit sehr guten Berufsaussichten ebenfalls dazu beitragen, dass mehr junge Menschen einen Studienplatz in Technik oder IT ausgewählt haben.

Besonderes Merkmal der Erstsemester bleiben die überwiegend guten bis sehr guten Schulabschlussnoten. Ähnlich wie im Vorjahr bringen knapp 70 Prozent der Studienanfänger eine Hochschulzugangsberechtigungsnote zwischen 1,0 und 2,5 mit. Eine ideale Basis für das Studium. 

Die Gesamtzahl der Studierenden liegt bei 6.099 (Studienbereiche Gesundheit und Wirtschaft 4.118, Studienbereich Technik 1.921). 

Dass das Bildungsinvest der Unternehmen lohnend ist, beweist erneut die hohe Erfolgsquote der Absolventen. Mit Ende des Studienjahrs am 30. September verabschiedete die DHBW Mannheim ihren Abschlussjahrgang mit 1.883 Absolventen – 1.305 Betriebswirt*innen und Wirtschaftsinformatiker*innen, 578 Ingenieur*innen und Informatiker*innen. Rund 80 Prozent von ihnen sind bereits in der Wirtschaft angekommen, stehen für eine sehr gute Bildungsrendite. Rund 12 Prozent werden direkt im Anschluss ein weiteres Hochschulstudium aufnehmen.

  • Neue Studienangebote: 
    Digital Business Management, Integrated Engineering und Cyber Security

Die Gestaltung der Digitalisierung ist eines der zentralen Themen unserer Gesellschaft und der Wirtschaft. Fachkräfte, mit dem entsprechenden Wissen, Verständnis und Neugier für neue Technologien sind gefragt wie nie. Die Nähe zu ihren Dualen Partnern, der verantwortungsbewusste Dialog mit ihnen und schließlich der Theorie-Praxis-Transfer in beide Richtungen stellen sicher, dass sich das Studienangebot der DHBW optimal mit den verändernden Anforderungen der Wirtschaft weiterentwickelt. Mit der Einrichtung der Studienrichtungen Data Science, E-Health und E-Government sowie der Weiterentwicklung der Studienrichtung Dienstleistungsmarketing zu Marketing Management hat die DHBW Mannheim bereits 2018 reagiert. Dieses Jahr sind die Studienrichtungen Digital Business Management (55 Erstsemester), Integrated Engineering und Cyber Security hinzugekommen. 

Der digitale Wandel findet seinen Ausdruck auch im veränderten Konsumenten- und Kommunikationsverhalten, der Vervielfachung der Marketingkanäle, ihrer Vernetzung und auch in der Entstehung innovativer digitaler Geschäftsmodelle. Ein fundiertes Marketing Management, das diesen Veränderungen in der Marketing-Umwelt Rechnung trägt und sich konsequent an sich verändernden Bedürfnissen der Kunden orientiert, ist daher für Industrie-, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen, aber auch Non-Profit-Organisationen die Voraussetzung für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Hier setzt die neue Studienrichtung Digital Business Management im Studiengang BWL an. Ein breites betriebswirtschaftliches Studium wird mit IT-bezogenem Grundlagenwissen kombiniert. In den Kernmodulen des Studiums erfolgt die Vermittlung von Kompetenzen zu digitalen Transformationsprozessen und den relevanten IT-Themen. Sie werden ergänzt durch grundlegende Lehrveranstaltungen zur Allgemeinen BWL, VWL, Recht, Mathematik und Statistik sowie methodisch geprägten Schlüsselqualifikationen. 

Längst haben Digitalisierung und Datenvernetzung auch die industrielle Produktion erreicht. Stichwort Industrie 4.0. Sie steht für die zunehmende Verzahnung von Produktionsprozessen mit modernster Informations- und Kommunikationstechnologie, sowie deren Einbettung in die strategischen und operativen Unternehmensprozesse. Folglich sind neben klassischen Ingenieur*innen und Informatiker*innen in zunehmendem Maß Ingenieur*innen mit interdisziplinären Kompetenzen gefragt, die es aufgrund ihrer Qualifikation schaffen, verschiedene Teilbereiche effizient zu vernetzen, neue Technologien einzusetzen oder auch Potentiale zu Weiterentwicklung erkennen. Und das in einem extrem schnelllebigen Umfeld, in dem wir heute noch nicht wissen, welche Lösungen wir in Zukunft anstreben. Der interdisziplinäre Studiengang Integrated Engineering im Studienbereich Technik ist auf eine ganzheitliche Qualifizierung des*der Ingenieur*in der Zukunft ausgerichtet, wobei neben der Vermittlung von technischem und betriebswirtschaftlichem Wissen ein besonderer Schwerpunkt auf der Entwicklung persönlicher, sozialer, überfachlicher und führungsorientierter Kompetenzen liegt. 

Bei fortschreitender Digitalisierung aller Lebensbereiche nimmt die Relevanz von Datensicherheit und Sicherheit von Computersystemen sprunghaft zu, wobei Cyber Security weit über die Standard IT-Sicherheit hinausgeht. Prognosen des Zentrums für Cyber Sicherheit und Bildung sehen für 2022 1,8 Millionen fehlende Mitarbeiter*innen in der Cyber-Sicherheitsbranche voraus. Datenschutz über alle Endgeräte und die Abwehr von Cyber-Kriminalität stehen dabei im Mittelpunkt. Es entstehen völlig neue Berufsbilder wie beispielsweise Cyber Security Officer, Security Data Analyst oder auch IT-Compliance Manager oder Sicherheitscontroller*in. Die Studienrichtung Cyber Security baut auf die bewährten Informatikgrundlagenmodule auf und vermittelt über fachspezifische Module wie Web-Engineering, Kryptologie, Network Security und Security by Design insbesondere sicherheitsrelevante Entwurfstechniken, Ver- und Entschlüsselungstechniken sowie fundamentale Kenntnisse zur System- und Infrastruktur-Absicherung. 

  • Mehr Services: BW-BigDIWA und TAFF (Dual-Assessment)

Die Weiterentwicklung der DHBW Mannheim konzentriert sich nicht nur auf die Lehrinhalte, sondern erstreckt sich auf den kompletten Student-Life-Cyle. Neben dem bereits im Vorjahr eingeführten dualen Vorbereitungsstudium (DuVo) werden die beiden Drittmittelprojekte BW-BigDIWA und TAFF (Dual Assessment) einerseits zur Verbesserung der Lehre, andererseits zur sensibleren Auswahl von Studienbewerbern durch die Unternehmen beitragen.


Mannheimer Bibliothekskooperation: BW-BigDIWA

Das für zwei Jahre im Landesprogramm BW-BigDIWA (Wissenschaftliche Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel) geförderte Projekt trägt den Veränderungen in der Arbeits- und Lebenswelt Rechnung, da sich durch den digitalen Wandel ebenso das Lehren und Lernen an den Hochschulen und Universitäten verändert. Im Rahmen einer hochschularten-übergreifenden "Mannheimer Bibliothekskooperation" zwischen der Universitätsbibliothek (Gesamt-Projektleitung) und den Bibliotheken der Hochschule Mannheim und der DHBW Mannheim wurden Fördergelder für die Verbesserung des Serviceangebots sowie innovative Gestaltungsideen für die Bibliothek der Zukunft eingeworben. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen die Vereinfachung der wechselseitigen Bibliotheksnutzung, die Einrichtung moderner Lernräume für neue, kreative und digitale Formen des Studierens sowie die Entwicklung und Einführung eines Konzepts zur Schulungs- und Informationskompetenz. An der DHBW Mannheim haben bereits die baulichen Maßnahmen zur Bibliothekserweiterung in Anlehnung an das Learning Center der UB Mannheim begonnen.


Entwicklung eines Konzepts für ein Service-Center Dual-Assessment:
Talente finden und fördern (TAFF) – Studienerfolg sichern

Mit einer Förderung von rund 1 Million Euro durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) entwickeln die DHBW Mannheim und die DHBW Heilbronn im Rahmen eines 2-jährigen Pilotprojekts eine Eignungsdiagnostik als neuen Service für die Dualen Partner. Ziel ist ein passgenaues Matching zwischen den Interessen und der Eignung von Studienanfänger*innen mit dem favorisierten Studiengang und den Dualen Partnern. Das zu konzipierende und aufzubauende Service-Center "Dual Assessment" soll insbesondere Studieninteressierte sowie klein- und mittelständige Unternehmen ansprechen und zur Reduzierung der Drop-Out-Quote beitragen. 

  • Forschung an der DHBW: 
    Innovationsprogramm, Data Literacy und Data Science für den Mittelstand

Neben der Lehre entwickelt sich auch die Forschungskultur an der DHBW Mannheim kontinuierlich weiter. Dem Prinzip der Dualität entsprechend erfolgt Forschung an der DHBW anwendungs- und transferorientiert, vor allem auch in Kooperation mit Dualen Partnern und Bildungspartnern. Dabei gestalten sich die Themen sehr vielfältig und bewegen sich bei den aktuellen Projekten u. a. auf den Gebieten Digitalisierung, neue Antriebstechnologien und Qualitätssicherung der Lehre.

Neu ist ein eigenes Innovationsprogramm Forschung der DHBW, das neben dem primären Ziel des Ausbaus des akademischen Mittelbaus auch die dadurch möglich werdende Unterstützung forschungsbasierter Lehre in Bachelor- und Master-Studiengängen sowie Generierung innovativer Ideen zur Einwerbung von weiteren Drittmittelprojekten im Fokus hat. Die Durchführung von Promotionen in Kooperation mit Universitäten bzw. Hochschulen soll zudem das wissenschaftliche Netzwerk der DHBW stärken. Für die DHBW Mannheim sind 6 Stellen möglich. Hierfür liegen Anträge vor allem aus den gut etablierten Forschungsclustern EDSC (Enterprise Data Science Center) zu Themen KI und Blockchain sowiw ELCH (Elektrochemie) zu den Themen Wasserstoff als Energielieferant und additiver Fertigung von Brennstoffzellen vor.

Neben BW-Big-DIWA und TAFF wurde außerdem auf dem Gebiet der Weiterbildung/Qualifizierung der Projektantrag Data Literacy und Data Science für den Mittelstand bewilligt. Ein Baden-Württemberg Konsortium von insgesamt 9 Hochschulen unter der Leitung der Uni Ulm trägt dem Bedarf von klein- und mittelständigen Unternehmen im Bereich Digitalisierung Rechnung. Im Verbundvorhaben werden wissenschaftliche Weiterbildungsmodule entwickelt und für die Zielgruppe KMU-Beschäftigte in miteinander kombinierbaren Zertifikatskursen angeboten. Von der DHBW sind die Studienakademie Mannheim und das CAS involviert: In Mannheim werden die Weiterbildungsmodule entwickelt, die am CAS in Heilbronn anschließend angeboten werden. Auch nach Abschluss der Projektförderung Mitte 2021 wird das Weiterbildungsangebot aufrechterhalten. Gefördert wird das Vorhaben im Programm des Europäischen Sozialfonds mit insges. knapp 1,5 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln.

  • Neubau: Technicum I am Campus Coblitzallee

Die vom Finanzministerium beauftragte Machbarkeitsstudie gibt grünes Licht für den geplanten Erweiterungsbau für rund 6.600 Quadratmeter der DHBW Mannheim am Campus Coblitzallee – dem Technicum I. Damit folgt die Studie der Bedarfsanmeldung für Büro-, Vorlesungs- und Prüfungsräume sowie für Labore und Werkstätten. Im Technicum I sollen, wenn alles planmäßig verläuft, ab 2025 technische Studiengänge einziehen und gleichzeitig Platz machen für eine Rückführung der Studiengänge, die derzeit am Außenstandort in der Käfertaler Straße untergebracht sind. Damit ist die DHBW Mannheim ihrem großen Wunsch nach einem zentralen Campus ein großes Stück nähergekommen und rechnet nun mit der Aufnahme des Neubauprojekts in den Landeshaushalt bis spätestens 2020/2021. 

Langfristiges Ziel bleibt die Zentralisierung aller Standorte am Campus Coblitzallee in zwei Bauabschnitten, dem Technicum I und später dem Technicum II als Ersatz für den derzeiteigen Standort in Eppelheim.