Prof. Dr. Rolf Fuhrmann in den Ruhestand verabschiedet

Faszination für Logistik und breit gespanntes Netzwerk bleiben

Recherchiert man den Begriff Logistik findet man dazu u. a. die Definition der Bundesvereinigung Logistik: „Logistik ist ein System, das im Unternehmen, aber auch unternehmensübergreifend mit Lieferanten und Kunden, eine optimale Versorgung mit Materialien, Teilen und Modulen für die Produktion – und auf der anderen Seite natürlich der Märkte bedeutet“. Dabei ist die Logistik nicht nur unternehmens-, sondern auch branchenübergreifend eine Schnittstellen-Disziplin par excellence. Faszinierend, denn schnell wird klar, ohne die Logistik bewegt sich so gut wie nichts von A nach B in dieser Welt.

Eine Faszination, die auch Prof. Rolf Dr. Fuhrmann teilt und die er in seinen über 30 Lehrjahren – zuletzt als Studiengangsleiter des Studiengangs BWL - Spedition, Transport und Logistik – an der Berufsakademie bzw. Dualen Hochschule an die Studierenden weitergegeben hat. Dabei sind zahlreiche Netzwerke zu Alumni, Unternehmensvertreter*innen und Kolleg*innen entstanden, die er auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand Ende März weiterpflegen wird. „Manch eine*r ist in dieser langen Zeit besonderes ans Herz gewachsen.“ Und auch der Lehre wird Herr Fuhrmann zum Glück noch nicht ganz den Rücken kehren, sondern weiterhin die ein oder andere Vorlesung übernehmen.  
 

Herr Fuhrmann, rückblickend gefragt, warum zog es Sie an die Hochschule und zur Lehre?

Ich finde, die Lehre ist eine faszinierende Tätigkeit, da sie junge Leute bei ihrem Berufseinstieg begleitet und die Weichen für bemerkenswerte Karrieren stellt.

Welches waren Ihre Hauptunterrichtsfächer und in welchen Studienrichtungen lehren Sie?

Meine Vorlesungen betreffen die Logistiksysteme der Verlader, Logistiksysteme der Speditionen, Reverse-Logistics und LKW-Technik im Studiengang BWL - Spedition, Transport und Logistik.

Was ist das Faszinierende an der Logistik und wie schaffen Sie es, die Studierenden für die Logistik zu begeistern?

Die Vielfältigkeit der Planungs- und Gestaltungsmöglichkeiten jeglicher Supply Chains in der Wirtschaft macht die Logistik so interessant. Dabei begeistert die Logistik an sich durch ihr spannendes Wirken und die praxisbezogenen Gestaltungsbereiche.

Was schätzen Sie: Wie viele Studierende haben Sie unterrichtet? Wie viele Klausuren korrigiert und Prüfungen abgenommen?

Zusammen mit den Studierenden der Berufsakademie Glauchau, wo seit 1993 auch der Parallelstudiengang Spedition angeboten wird, sind es ca. 3.000 Studierende, die ich begleiten durfte. Für alle Studierenden standen drei Klausuren und manche Nachklausur auf dem Lehrplan, so dass bestimmt 10.000 Klausuren zu Buche schlagen bzw. 1.000 Projekt- und Bachelor-Arbeiten.

Was ist für Sie das Besondere an der DHBW/ dem dualen Studium? Wie wichtig ist Ihnen der Kontakt zu den Dualen Partnern?

Ganz klar die Nähe zur Wirtschaft. Da die Studierenden in den Partnerunternehmen wirken und dort teilweise neue Ansätze bei den Projekt- und Bachelorarbeiten aufgreifen, erlebt man an der DHBW einen hautnahen Kontakt zur Praxis. Durch die Kontaktpersonen in den Betrieben und den persönlichen Kontakten zur Geschäftsführung bekommt man zusätzlich einen sehr guten Einblick in das betriebliche Geschehen und die Entwicklungen, insbesondere bei unseren im Studiengang überwiegend mittelständischen Unternehmen.

Welche schönen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Lehrtätigkeit?

Die persönliche Nähe und der gute Kontakt zu den Studierenden, insbesondere zu denen, wo ein persönlicher Draht entsteht, erhalten und gepflegt wurde, so dass manche hervorragende Berufskarriere miterlebt wurde, wird mir sicher immer in Erinnerung bleiben. Immer mehr ehemalige Studierende werden auch externe Dozent*innen bei uns oder betreuen Projekt- und Bachelor-Arbeiten. Das ist schön zu sehen.

Was waren Ihre persönlichen Highlights während Ihrer Berufsjahre?

Highlights waren sicherlich die Umwandlung der Berufsakademie zur DHBW und die Mitarbeit im Bauausschuss bei den Entscheidungen zum 2008 bezogenen Neubau sowie die über Jahre gewachsenen Kontakte zu Dozent*innen und Studierenden.

Die Corona-Pandemie hat den raschen Umstieg auf die Online-Lehre an der DHBW Mannheim nach sich gezogen. Wie sind Sie mit dieser Herausforderung quasi auf der Zielgerade umgegangen?

Das war tatsächlich auf der Zielgeraden nochmals eine besondere Herausforderung; das letzte Jahr habe ich mir eigentlich ruhiger vorgestellt, doch die Umstellungen zur Online-Lehre waren ein richtiger Kraftakt, über den ich jedoch sehr dankbar bin, ob der neu hinzu gewonnenen Erfahrungen. Vor allem die Leistungen der IT und der Informatik-Studienrichtungen haben zu einer hervorragenden Unterstützung und bemerkenswerten Infrastruktur geführt, die sich im Vergleich zu anderen Unis sehen lassen kann.