Auf 2000 m Höhe zu neuen Ideen

Forschungscluster ELCH auf Klausurtagung in Österreich

Wo stehen wir? Was wollen wir? Wo könnte es hingehen? Raus aus der gewohnten Arbeitsroutine erhielt die Klausurtagung des Forschungsclusters Elektrochemie (ELCH) auf der Kaltenberghütte in Vorarlberg, Österreich den idealen Rahmen zur Beantwortung dieser Fragen. Vom 5.-9. September standen der fachliche und persönliche Austausch im Vordergrund, um zukunftsfähige Forschungsansätze auszuloten. Für frischen Wind, und damit genug geistige Kapazitäten für neue Projektideen und die Verknüpfung unterschiedlicher Fachgebiete, sorgten die aktiven Pausen beim Erkunden der Wanderwege und Bergseen.

Erörtern, diskutieren, kreativ sein: Elektrochemische Energiewandler im Fokus

Nach Anreise und Aufstieg zur Kaltenberghütte am Montag beinhaltete der Dienstag die Vorstellung der aktuellen Forschungsaktivitäten, die Erwartungen an die Veranstaltung und erste Beiträge zum Einsatz eines Elektrochemischen Wasserstoffkompressors (EHC). Zur Lockerung gab es eine Yogastunde und anschließend ein sehr erfrischendes Bad im nahegelegenen Bergsee, bevor das fachliche Programm mit Beiträgen zur Gas-Reinigung mit einem EHC und der Wasserstofferzeugung aus Biomasse beendet wurde.

Am Mittwoch startete die Gruppe mit einer Wanderung auf die Maroiköpfe auf 2.529 m Höhe. Bei traumhafter Fernsicht wurde die Grundlage für das Nachmittagsprogramm gelegt. Hier wurden verschiedene Forschungsideen vorgestellt und einige davon zu konkreten Projektideen weiterentwickelt. Ein besonderes Highlight an diesem Tag: Der Impulsvortrag zu Cloud Computing von Prof. Dr. Harald Kornmayer, der in den letzten Jahren mit dem Cloud Computing Competence Center (4C) eine umfangreiche Cloud-Infrastruktur an der DHBW Mannheim aufgebaut hat. Im Anschluss an seinen Vortrag wurde diskutiert, wie diese Infrastruktur durch den Forschungscluster ELCH genutzt werden kann.

Der Donnerstag wurde durch die Vorstellung der Entwicklung des Brennstoffzellenflugzeuges, 3D-Druck von Brennstoffzellen und der Ergebnis-Präsentation der Studierenden aus Nantes vielseitig gestaltet. Eine weitere Badesession und eine Konkretisierung des Vorgehens für die Projekte rundeten den Tag ab. Am Freitag stand dann die Rückreise an.

Wertvolle Impulse für die zukünftige Zusammenarbeit

"Für die Arbeitsgruppe war die Klausur sehr gewinnbringend. Das Zusammensein außerhalb des Arbeitsalltages und des typischen Arbeitsumfeldes hat das Team viel enger zusammengebracht. Der fachliche und auch besonders persönliche Austausch hat thematische Verknüpfungen der jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkte ermöglicht und zu kreativen sinnvollen Lösungen geführt", freut sich Prof. Dr. Volker Schulz, Prodekan der Fakultät Technik und selbst Mitglied im Forschungscluster ELCH, über die gelungene Tagung. Es wurden konkrete Projektideen entwickelt, die an die Projektträger bzw. potenzielle Projektpartner herangetragen werden sollen. Basierend auf den vorhandenen umfangreichen Erfahrungen insbesondere im Bereich der elektrochemischen Wasserstoffkompression soll bspw. die Extraktion von Wasserstoff aus Erdgaspipelines näher untersucht oder die additive Fertigung von EHCs getestet werden. Darüber hinaus führt die bessere Vernetzung zu einer höheren Auslastung der Labor-Infrastruktur und somit zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen. Ein ähnliches Format ist auch für 2023 geplant, um eine auch zukünftig diesen fachlichen Dialog sicherzustellen.

Ermöglicht wurde die Klausurtagung von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.